Am Anfang gab es nur Blue Moon. Weder Zeit, noch Raum. Aus dem Nichts erschuf Blue Moon den Heiligen Kristall des Psi und umgab ihn mit Raum und Zeit. Dann nahm er einen goldenen Stern und zerdrückte ihn: Das Gold zerfiel in drei Elemente – Erde und Feuer und Wasser. Blue Moon schickte sein Licht durch den Heiligen Kristall, und das Licht wurde in eine Vielzahl von Farben gebrochen. Wohin das Licht fiel, wurden die Völker geboren.
Das Zentrum der Welt Blue Moons bildete von nun an der Kristall. Im Norden davon erheben sich die Feuerberge, Heimat der Vulca, Magiebegabte Feuerwesen. Im Süden erstrecken sich weite Felder, Heimat der Terrah, kräftige Wesen, welche die Naturgewalten beherrschen, der Hoax, mit schwachen Körper aber starkem Geist, der Khind, die scheinbar nie Erwachsen werden, und der Pillar, kräftige Einzelgänger die immer auf Reisen sind um Handelsgewinn zu machen und dem Chrys nicht abgeneigt sind. Noch weiter im Süden erstreckt sich eine hügelige Steppenlandschaft, Heimat der wilden Eleophanten und Rhinopions, weshalb es von keinem Volke Blue Moons bewohnt wird. Im Osten erstrecken sich große Wälder und dahinter weite Ebenen. Die Wälder werden bewohnt von den Mimix, ein naturverbundenes Volk von Kriegerinnen, das in sog. Schwesternschaften leben. Im Westen befinden sich Sümpfe und dahinter irgendwo das Meer, Heimat der Aqua, Wesen des Wassers. Und über die Felder, die Feuerberge, die Sümpfe und die Wälder kreisen die Flit, kriegerische, Flugbegabte Wesen.
So entstanden die acht Völker Blue Moons, die Vulca, die Haox, die Terrah, die Pillar, die Khind, die Mimix, die Aqua und die Flit, stets ihrem Gott treu ergeben. Doch sie sind nicht allein, denn außerhalb der Grenzen Blue Moons leben noch andere Völker die ihre eigenen Götter besitzen und Blue Moon verachten. Weit im Norden, jenseits der Feuerberge, wo es nur noch hohe, kalte und schneebedeckte Berge gibt, leben die Hyla, unsterbliche Einzelgänger. Im Osten, hinter den Ebenen, erstreckt sich eine scheinbar unendliche Wüste, Heimat der Phar, eines Volkes welches die Völker Blue Moons hasst, den Handelsgewinn aber über die persönlichen Gefühle stellt. Im Süden, hinter den Steppen, befindet sich ein üppiger Dschungel, bewohnt von den Tutu, klein, flink und böse. Im Osten, jenseits der Meere, leben die Buka, ein Volk von Schiffsfahrern.
Blue Moon bestimmte einen König für die von ihm erschaffene Welt und schickte seinen Botschafter Ordrac, den Goldenen Drachen, um dem König der Völker Blue Moons Einsicht und Weisheit zu schenken. So herrschten über die Völker Blue Moons gemeinsam der König und der goldene Drache. Im Zentrum von Blue Moon wurde ein gewaltiger Obelisk errichtet welcher den heiligen Kristall des Psi tragen sollte. Und um diesen Obelisk herum wurde Blue Moon City gebaut, im Süden der Feuerberge, im Norden der Felder, im Westen der Wälder und im Osten der Sümpfe. Die Terrah errichteten den Grossteil von Blue Moon City und erweiterten die Stadt in den stillen Jahreszeiten, ansonsten bebauten sie die Felder im Süden, von denen ganz Blue Moon lebte. Die Aqua errichteten und warteten die Aquaeducte. Die Hoax zogen in die Stadt um mit ihrem Wissen der Welt Fortschritt zu bringen, die Geschichte der Völker aufzuzeichnen und alles Wissen zu bewahren. Die Vulca standen allen Völkern mit ihrer Magie zur Seite. So lebten alle Völker in Harmonie und Friede nebeneinander und miteinander, jeder von allen Anderen abhängig. Und der König garantierte zusammen mit Ordrac, dem goldenen Drachen, den Frieden.
Neben Ordrac gab es noch drei weitere Drachen: Doran, Drache der Erde; Lika, Drache des Feuers; Sesha, Drache des Wassers. Doran lehrte den Terrah die Naturgewalten zu beherrschen, Lika lehrte den Vulca die Magie und Sesha lehrte den Aqua die Geheimisse des Wassers. Im Westen von Blue Moon City steht Seshas Tempel über der Heiligen Quelle, gepflegt von den Auserwählten der Aqua. Im Norden davon steht der Tempel Likas, gepfelgt von den Auserwählten der Vulca. Im Süden von Seshas Tempel steht der Tempel Dorans, gepflegt von den Auserwählten der Terrah.
Und jedem König stand ein Partner bei, die Königin. Und wenn diese den Ruf des Psi vernahm, begab sie sich nach königlicher Tradition auf ihre Heilige Reise um die Thronfolger zu empfangen. In jeder königlichen Generation gab es einen Heiligen Mondtag. Dies war der große Mondtag, an dem der Partner nach Blue Moon City zurückkehrte. Und an jedem großen Mondtag übergab der Partner dem König ein Bündel und behielt das Zweite für sich. Herrscher zu Herrscher, Partner zu Partner. So wurden Thronfolger und Partner seit jeher bestimmt.
Doch eines Tages begab es sich, dass die Königin nicht zurückkehrte und nie gefunden wurde. Große Trauer überkam die Völker Blue Moons und der König war gezwungen zwei Nachfolger zu adoptieren. Ein Gerücht in den Reihen der Khind besagte, dass zwei Bündel an Entgegengesetzten Toren des Palastes abgelegt wurden, bevor der König den Prinzen und die Prinzessin adoptierte. Aber wie dem auch sei, ohne Partner war es dem König nicht möglich zu bestimmen wer der Thronfolger und wer der Partner sein solle. So entschied der König, als er im Sterben lag, Prinz Roland und Prinzessin Elinor sollen einen zeremoniellen Thronfolgerkampf austragen, um zu bestimmen, wer der Thronfolger werden soll. So kam es und der Kampf wurde ausgetragen zwischen den Tieren des Prinzen und Prinzessin, dem Löwen und den Bären. Doch die beiden Rivalen unterstützen ihre Tiere gegen die Tradition mit ihrer Kraft des Psi. Und durch das Zusammenprallen der Kräfte des Psi entstanden die Mutanten. Weil es aber keinen eindeutigen Sieger gab und beide den Sieg beanspruchten schleuderten sie im Zorn ihre Speere gegeneinander und brachten dabei versehentlich den Goldenen Drachen zu Fall. Als Ordrac fiel, wurde der Heilige Kristall des Psi zerschmettert, und ein schreckliches Erdbeben zerstörte Blue Moon City. Das war die Nacht des Schicksals. Die Heilige Quelle versiegte und der Baum des Lebens verdorrte. Die drei urgewaltigen Drachen Doran, Sesha und Lika nahmen die Splitter des Kristalls des Psi an sich um sie zu verwahren. Sie würden die Kristalle nur dem wahren Thronfolger übergeben, denn nur dieser könne den Kristall wiederherstellen und den Frieden zurückbringen.
So kam es, dass sich Blue Moon abwandte und ein Dunkles Zeitalter hereinbrach. Ohne König traten nun Anführer an die Spitze eines jeden Volkes um ihren Thronfolger zu unterstützen.
Und Niemand vernahm die leisen Worte der Aaralia-Aqua Secunda, die da waren:„Euer Land ist nichts als eine einzige Nussschale im Meer der Ewigkeit. Begrabt euer nichtiges Gezänk, denn weit Bedeutsameres erwartet euch in der Ferne.“ Denn sie ahnte, was die Völker jenseits von Blue Moon tun würden, wenn nicht rasch ein König an die Spitze tritt.