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LaBärd IV.
Gott der LaBärei
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BeitragVerfasst: Fr 21 Apr, 2006 19:57  Titel:  Teil 7 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Drei Stunden später wache ich auf. Der Schlaf hat mir gut getan, aber ich spüre noch immer den Alkohol in mir. Der Rausch ist jetzt so richtig angenehm, um nicht zu sagen: optimal. Heiter und gelöst bin ich jetzt. Und hungrig. Bevor es zum Kay geht, muss noch Boden gelegt werden im Magen.
Meine Mum hat Wurstsalat gemacht, das weiß ich. Mittlerweile hab ich mich entschieden, Tequila mitzunehmen. Wir haben sogar noch eine Zitrone im Kühlschrank, im rechten Ausziehfach, laut meiner Mutter. Und Salz soll ich doch auch mitnehmen, meint sie. Sie gibt mir einen vollen Streuer, Bad Reichenhaller Markenjodsalz. Ein Messer für die Zitronen wird Kay ja wohl haben, ebenso ein Schnapsgläschen. Ich brauche doch nicht alles mitzubringen.

Jetzt wird erstmal zu Abend gegessen, Wurstsalat und zur Verwunderung meiner Eltern ohne Beigabe von Zwiebeln. Ich weiß auch nicht warum.
Jetzt ist die Zeit, um auch meinem Vater ein wenig von Kunst zu erzählen, wie es gelaufen ist: 13 Seiten in zwei Stunden, um 11:15 legte ich den Stift weg und fühlte mich fertig. Also kurz Pause gemacht und dann noch mal alles durchgelesen, noch etwas auf Seite drei ergänzt und dann noch mal zweieinhalb Seiten geschrieben.

Meine Mutter eröffnet mir, dass sie einen neuen Scotch gekauft hat, Glenfiddich, den wir eigentlich heute Abend zusammen trinken wollten. Sie würden ihn auch ohne mich trinken, meint sie. Aber mein Vater lässt mich zumindest mal riechen. Ich kann jetzt nichts riechen, bin noch immer alkoholisiert.
Egal, ein Schlückchen Whiskey ist drin.
Aber ich kann ihn wegen eben erwähnter Tatsache nicht richtig genießen, deshalb wäre es Verschwendung, noch mehr davon zu konsumieren. Ich werde ja nachher noch Tequila bekommen.

Kurz vor acht klingelt Maxi an der Tür, wie vereinbart. Er kommt noch kurz rein und begrüßt meine Eltern, da Rebbe noch nicht da ist, während ich den Tequila und Zubehör in eine Plastiktüte packe. Meine Mutter schlägt vor, noch etwas zu knabbern mitzunehmen. Ob ich noch Erdnüsse unten habe. Klaro, aber ich geh doch jetzt nicht noch mal runter und hole Erdnüsse. Bin wohl einfach zu faul dazu.
Also begnüge ich mich mit der Mitnahme von ein paar Crackern, langen Knabberstangen aus Weizenmehl, wie sie in Italiens Restaurants stets an den Tischen zu finden sind. Ja, das passt schon so.

Schließlich schneit Rebbe vorbei und auch sie kommt noch kurz rein, bevor wir aufbrechen. Wieder in ihrem lila Ka, jetzt zu Benni. Da ich vorne sitze, muss ich raus und bei ihm klingeln. Im Tausch für das Privileg, vorne sitzen zu dürfen, bin ich dazu nur allzu bereit.
Also lässt mich Rebbe vor dem Weg, der zu seiner Haustür führt, raus, und während ich Benni hole, wird sie wenden.

Nachdem ich geklingelt habe, höre ich erst einmal, wie von innen aufgeschlossen wird. Ich bin verwundert und teile dies Benni mit. Er erklärt, dass zu dieser Tür heute noch niemand ein- noch ausgegangen ist, da sie alle das Haus über den Garten verlassen und betreten haben. Von dort aus ist es näher zur Garage, wo das Auto steht, und auch das Fahrrad steht dort, mit dem Benni heute Morgen zur Schule kam.
Er hat ein paar Bierchen eingepackt, also wieder nichts Hartes. Aber das war mir eh klar, und ich hab ja mein Zeug.
Rebbe fährt vor, als wir auf der Straße erscheinen, Benni geht hinten rein und ich sitze nach wie vor Vorne.

Nach einer scharfen Rechtskurve, in der Rebbe an einer Ampel anfahren musste, kommt sie mit dem voll beladenen Ka nicht gerade besonders schnell vom Fleck, obwohl sie das Gaspedal bis zum Boden durchdrückt, und Maxi merkt an, dass das eigentlich mit jedem Auto der Fall ist, wenn man aus der Straße, wo der Mäc ist, auf die Zufahrt zur B10 einbiegt.
Es sei denn, man fährt mit Fabi im TT. Der hat nach Maxis Angaben einen Dauerbleifuß, und als er Fabi mal danach gefragt hat, musste er sich dessen erst einmal bewusst werden. Natürlich breit grinsend.

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LaBärd IV.
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BeitragVerfasst: Mo 24 Apr, 2006 12:00  Titel:  Teil 8 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Benni weiß den Weg, aber auch Rebbe glaubt offensichtlich, sich zurechtfinden zu können, da sie nach eigenen Angaben diese Strecke sehr oft fährt.
Wo genau man die B10 verlässt, ist egal, behauptet sie, ob diese oder die nächste Ausfahrt, das macht keinen Unterschied.

Sie fährt durch Schwieberdingen und dann wieder übers Land, biegt noch einmal links ab und dann kommt auch schon Hemmingen in Sicht.
Laut Benni ist die Firma Knodel, wo wir heute feiern wollen, gegenüber vom Porschegelände, welches sich über die komplette rechte Seite der Straße erstreckt, in die wir kurz nach dem Passieren des Ortsschildes einbiegen.

Ja, da stehen sie, Unmengen von Porsche turbos, diese edlen Kisten. Sofort kommt ein Gespräch über die leistungsstarken Fahrzeuge auf, und alsbald sind wir auch schon da: auf der linken Seite sehe ich die Schilder am Parkplatz: „Nur für Angestellte der Fa. Knodel“. Hier sind wir richtig, also flugs geparkt und raus aus dem Auto.

Jetzt weiß Benni, wo es langgeht, zunächst mal hier oben am Bürogebäude gucken. Da kommt auch schon Kay, zumindest erkenne ich seine rote Lederjacke durch die Büsche am Gartenzaun. Wie sich schnell herausstellt, ist er übelst drauf, total besoffen, aber immer noch auf den Beinen. Wir sind wohl die ersten.

Wir gehen einen geteerten Abhang hinunter und auf einen recht großen Hof.
Ein Mitarbeiter begegnet uns, er ist wohl der letzte, dessen Wochenende nun beginnt. Kay brabbelt irgendwas unverständliches, er tut sich bei der verbalen Artikulation sichtlich schwer. Er versucht wohl, zu beschreiben, wer dieser Mann ist und was er im Betrieb macht, aber wie gesagt, wir verstehen kaum ein Wort und grinsen uns an.

Auf dem Hof stehen zwei LKWs vor einer Halle, in der sich der Aufenthaltsraum befindet. Die Tür ist abgeschlossen und Kay zückt einen großen Schlüsselbund. Wir sehen sein Versagen beim Versuch, die Tür zu öffnen, bereits voraus.
Er packt es nicht.
Der Grund: keiner der Schlüssel passt.

Also wackelt er noch mal davon, ins Bürogebäude, und lässt uns damit Zeit, uns über seinen Zustand auszulassen. Benni bemerkt, dass er ja wusste, „dass es schlimm sein würde, aber dass es so schlimm sein würde…“
Kay hat wohl ziemlich übertrieben und er wird dies heute Abend aller Vorrausicht nach genüsslich fortsetzen, wenn auch vielleicht nicht ganz so bewusst.

Er kommt wieder und diesmal findet der richtige Schlüssel das Schloss. Ich muss mich wirklich beherrschen, mir nicht direkt die Bretter zu lachen, bei seinem Anblick und dem, was er hier abzieht. In meinen Augen ist er total fertig.
Endlich sind wir drin, der Aufenthaltsraum beherbergt eine Art Küche und einen massiven Holztisch, sehr groß. Stühle stehen drum herum, und links sind ein Sessel und eine Couch, dazwischen ein großes Pressspanbrett, in einer Höhe von zirka fünfzig Zentimetern. Es wird als Ablage für Schuhe und diverse Alkoholika dienen.

Sofort mache ich mich auf die Suche nach einem Schnapsglas und einem gescheiten Messer, um die Zitronen zu schneiden. Kay meint, ich werde alles in den Schränkchen finden, die an der Wand über der Arbeitsfläche hängen.

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BeitragVerfasst: Mo 24 Apr, 2006 14:59  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Oh mann, ich will auch mal wieder einen guten Grund haben, zum Schnapsgläschen greifen zu können... Naja, dann mach ich's eben ohne Grund. Mr. Green

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BeitragVerfasst: Di 25 Apr, 2006 18:17  Titel:  Teil 9 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Ein halbwegs sauberes und zudem kleines Glas finde ich, aber kein Messer, welches ich als zum Zitronenschneiden geeignet bezeichnen würde; nur Plastikmesser. Ich frage den total betrunkenen Kay, wo denn vernünftige Messer seien, eine blöde Idee. Er ist meiner Meinung nach der letzte, der mit sachlichen Informationen dienen kann. Also muss ein Plastikmesser reichen.
Ich schnappe mir noch einen nicht gerade sauber gespülten Teller und versuche verzweifelt, den Warmwasserhahn aufzudrehen, er klemmt. Dann eben nur kaltes Wasser.
Das nächste Problem: „Kay, hast du nen Spüllumpen hier?“
Ich muss die Frage nochmals wiederholen, bevor er in einen Schrank langt und einen Stapel Servietten herauszieht.
Na gut, mach ich eben eine feucht und wische den Teller ab, eine weitere dient zum Abtrocknen. Mülleimer? Steht in einer der Ecken, links von mir.
Rechts neben mir entdecke ich einen halbvollen, oder halbleeren - je nach Standpunkt - Bierkasten.
Super das, aber jetzt erstmal die Zitrone geschnitten.

Ich nehme meine Tüte und das Vorgefundene mit nach hinten zu der Zweiercouch, wo ich es mir gemütlich mache. Rebbe gesellt sich sogleich zu mir und sieht mir zu, wie ich beginne, die Zitrone zu schneiden.
Während ich mit dieser zugange bin, versucht Kay, den Heizkörper anzuwerfen, was ähnlich abläuft wie die Aktion mit dem Schlüssel vorhin. Ich traue ihm ehrlich gesagt nicht mehr zu, das Teil in Schwung zu kriegen. Glücklicherweise irre ich, denn sonst wäre es hier drin sehr bald ziemlich kalt geworden.
Nach mehreren Anläufen und Fragen seitens Benni, ob er es auch wirklich hinkriegt, klappt es schließlich. Ich wende mich wieder meiner „Aufgabe“ zu und bemerke bald, dass sich das Unterfangen mit diesem Plastikmesser in ein Desaster auszuarten anschickt. Es eiert nur so durch die Zitrone, dickere Scheiben sind also angesagt.
Ich bin ja nicht betrunken, aber doch noch ziemlich heiter, der Wodka von heute Nachmittag hat seine Spuren hinterlassen. Trotzdem gelingt es mir, einigermaßen saubere Scheiben zu schneiden, um dann zu bemerken, dass es viel zu wenige sind.

Während ich die Kerne mit dem Messer aus dem Fleisch herauslöse, ist Kay damit beschäftigt, den Durchgang zu den Toiletten mit einer Matratze zu verbarrikadieren.
Auf meine Frage, wozu er das macht, antwortet er, dass dann die Wärme besser im Raum bleibt und dieser nicht so schnell auskühlt. Na gut, er muss es wissen.

Um die Menge der Zitronenstücke zu vermehren, viertele ich sie, nachdem die Hälften immer noch nach zu wenig aussehen. Jetzt ist es schon eine ganz ansehnliche Menge.
Sogleich muss der Erfolg gefeiert – sprich: ein Tequila konsumiert werden. Also flugs das Gläschen zur Hälfte gefüllt, Salz auf die Pfote, eine Runde geleckt, gebechert und dann in die Zitrone gebissen. Schmeckt herrlich grauenhaft, aber das ist mir jetzt egal.

In diesen Momenten betritt Enz den Raum, es gibt ein großes Hallo. Er und Kay knuddeln sich ganz kräftig, auch ich komm dazu, und als Enz sich setzen will, zieh ich ihm einfach den Stuhl weg.
Ich weiß nicht, warum ich das gemacht hab, aber ich fand es witzig. Er nicht.
Er täuscht vor, mir voll eine zu verpassen, macht es dann aber doch nicht. Einen Moment lang hatte er aber schon Lust dazu.
Der Tequila versöhnt uns aber schnell wieder, irgendwoher hat er einen Plastikbecher, welcher normalerweise Kaffee beherbergt. Ich gieße ihm reichlich ein, und wir kippen zusammen eine Ladung.

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BeitragVerfasst: Mi 26 Apr, 2006 12:27  Titel:  Teil 10 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Da kommen auch schon Maxum und Sparka mit einer Shisha im Gepäck. Wunderbar, auch sie werden überschwänglich begrüßt.
Auch Kays Bruder Tobi ist auf einmal im Raum, er sorgt für Musik. Maxum und Sparka machen sich gleich an der Schisch zu schaffen - auf die hab ich jetzt auch echt Bock. Aber davor geb ich mir noch nen Tequila.
Kay will eigentlich auch mal, aber er würde vermutlich die Koordination der Abfolge von Salzlecken, trinken und Zitrone beißen nicht mehr fertig bringen. Er faselt was von Martini, ich werde mich gleich mal bedienen.

Langsam füllt sich der Raum, Ingolf, Fee, Elum und Fabi stoßen zu uns, jetzt wird der Platz langsam rar. Fee setzt sich zu meiner rechten, während Rebbe noch immer links von mir sitzt. Ich behalte stur meinen Platz beim Tequila. Die Jungs müssen schon herkommen, um mich zu begrüßen, sonst laufe ich noch Gefahr, meine äußerst bequeme Sitzgelegenheit zu verlieren.

Ingolf stemmt irgendwann auch noch eine Runde Tequila mit mir, Fee hat sich ein Bier organisiert. Sie sagt zwar zunächst recht stur, das sei ihres, gibt aber schließlich doch nach und gönnt mir auch ein paar Schlucke.
Die Cracker sind aufgerissen und jeder bedient sich an den langen Weizenstängeln. Auch Fee will einen. Fütterung.

Irgendwann kommt noch Gero, das Schaf, so genau weiß ich das alles gar nicht mehr. Jedenfalls bekomme ich mit, dass die Schisch klar ist, die Jungs sitzen schon im Kreis und das Mundstück geht rum.
Ich geselle mich zu ihnen, auch Rebbe steht da und nimmt ein paar Züge. Ich setze mich zu ihr auf den Tisch, und da erblicke ich auch Liding.
Ich glaube, er ist schon eine Weile da, aber ich kann mich nicht mehr an seine Ankunft erinnern. Von der inzwischen schon fast toten Schisch nehme ich noch ein paar tiefe Züge, während Rebbe sich über meine wahrscheinliche Lungengröße wundert.

Als ich zur Couch zurück will, hat Gero meinen Platz okkupiert, aber er macht Platz. Danke. Vermutlich trinke ich noch einen Tequila, oder auch zwei, was weiß ich denn.

Irgendwann steh ich wieder auf, und beim nächsten Mal sitzt Ingolf dort, flankiert von seiner Freundin, Fee, und Elmar. Keiner will Platz machen. Mir egal, ich setz mich einfach obendrauf, mitten auf Ingolfs Schoß. Pech für ihn. Denke ich.
Er allerdings geht mir sofort an die Wäsche und massiert mir die Brustmuskulatur. Oder so. Jedenfalls lachen wir beide wie blöde, irgendjemand findet das Ganze eklig, aber mir ist das eigentlich völlig Latte. Trotzdem sehe ich ein, dass die ganze Sache für Ingolf doch etwas unangenehm ist, weshalb er mich dann zum Aufstehen zwingt. Und wohin jetzt?

Ich nehme mir ein Bier, zieh vielleicht noch mal an der Schisch.
Irgendwann steht Benni von der ein-Mann-Couch auf und weist Maxi, der daneben auf einem Stuhl sitzt, an, diesen Platz für ihn reserviert zu halten. Ich habe das durchaus mitbekommen, aber ich will auf diese Couch, mich wieder setzen, und Maxi hindert mich nicht, er weist mich lediglich darauf hin, dass es Bennis Platz ist.
Als dieser zurückkommt, fordert er mich auf, mich zu erheben und droht zeitgleich, dass er sich sonst einfach hinsetzt, so wie ich das vorhin bei Ingolf praktiziert habe. Mir ist das gleich, ich sitze bequem und bin mir sicher, dass wir beide uns arrangieren können werden. Und es klappt, außerdem hab ich ja auch noch mein Bierchen…

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BeitragVerfasst: Fr 28 Apr, 2006 18:19  Titel:  Teil 11 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Viel weiß ich nicht mehr, ab da wird er Film rissig…
Irgendwann überkommt mich das Gefühl, das man eben hat, wenn man viel zu viel getrunken hat, das einem sagt, dass man sich demnächst ein paar Dinge nochmals durch den Kopf gehen lassen wird…
Ich weiß nicht, ob Benni da noch auf meinem Schoß saß, oder ob es längst zu unbequem für uns beide geworden war.
Ich finde jedenfalls irgendwie zur Tür hinaus und erblicke die beiden LKWs.
Vermutlich nicht unerheblich torkelnd erreiche ich einen der beiden, mein Ziel ist klar: ich will zwischen die beiden Lastwagen kotzen. Ob ich davor bereits Materie verloren hab, weiß ich nicht, aber ich kann mich daran erinnern, dass mich Tobis Freundin etwas komisch angeguckt hat, als ich den Raum verließ. Dabei kenn ich sie gar nicht.

Wenig später ist das alles vergessen, ich bin am würgen, während ich mich an der Plane des LKWs links von mir und auf der Ladefläche des rechten abstütze. Dieser ist wohl dafür konzipiert, andere Fahrzeuge zu transportieren, einen Bagger vielleicht, oder andere Zugmaschinen… Auf jeden Fall ist die Ladefläche eben und man kann sich wunderbar darauf legen. Oder besser gesagt, man könnte, wenn man zurzeit nicht mit anderen Dingen beschäftigt wäre. Dinge, die für meinen Geschmack ziemlich lange brauchen.

In mehreren Anläufen entledige ich mich eines Haufens gelber Flüssigkeit, irgendwelche Stückchen sind auch noch drin, so genau erkenne ich das gar nicht. Will ich auch nicht. Mein Blick ist ziemlich getrübt, alles ist so verschwommen.

Irgendjemand kommt jemand, ich glaube, es ist Rebbe. Ich weiß, dass sie bei mir ist, als ich mich auf den LKW lege. Den mit der Ladefläche.
Ja, ich schaffe es noch, mich zirka einen Meter fünfzig hochzuziehen und mich dann auf der Fläche erschöpft auszustrecken.
Ich schließe die Augen, die brauch ich jetzt eh nicht mehr, jetzt, da ich ein paar Sterne am Himmel entdeckt habe. Deshalb ist es so kalt hier.

Ich frage Rebbe, ob sie sich jetzt toll fühlt, da sie neben jemandem steht, der total besoffen ist, der total am Ende ist. Ich weiß nicht, was ich alles rede. Vielleicht will ich einfach allein sein.

Ja, ich muss noch einmal aufstehen, mich noch einmal verbeugen, da will sich noch was auf dem Hof der Firma Knodel etablieren, ich spüre es deutlich. In Mund und Rachen.
Danach lege ich mich wieder auf die Ladefläche. Ich fühle mich so elend, bin so fertig. Vermutlich lasse ich Rebbe das auch wissen.
Gero kommt raus, er steht wohl auch auf der Ladefläche, und fragt mich, ob ich nicht reinkommen will. Nein, will ich nicht.
Ob mir nicht kalt ist. Was für ne blöde Frage.
Irgendwann bringt Rebbe mir meine Jacke; jetzt ist es schon wärmer. Aber sie geht und lässt mich allein, im Stich.
Trotzdem ist mir kalt, aber ich liege einfach so da, vermutlich steh ich irgendwann wieder auf, noch ein bisschen Ballast abwerfen…

Einmal mindestens gehe ich noch in den Raum zurück, wo die Luft viel zu schlecht ist. Vielleicht ist Rebbe dabei, keine Ahnung mehr. Ich halte es dort jedenfalls nicht aus, der Brechreiz meldet sich wieder. Schnell raus.

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BeitragVerfasst: Fr 28 Apr, 2006 18:53  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Oh ja, an so eine Feier erinnere ich mich auch noch. Das ist keine schöne Erinnerung. Jedenfalls nicht der Teil davon. Wink

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BeitragVerfasst: Sa 29 Apr, 2006 20:39  Titel:  Teil 12 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Irgendwann kommen Liding, Elmar und Rebbe auf die Idee, mich heimzufahren. Sie fragen mich, ob ich einen Rucksack dabei hatte. Ich glaub schon, irgendwie muss ich doch meinen Tequila hierher gebracht haben. Sie bringen einen, und fragen, ob das meiner sei. Ich schüttle den Kopf.

Also gehen wir zum Auto, Lidings Audi. Gehen ist allerdings eine übertriebene Bezeichnung für die Art der Fortbewegung, die ich an den Tag – Verzeihung, an die Nacht lege. Es ist noch vor 24 Uhr.
Ich lehne mich voll gegen Elmar, meine Beine wollen mich nicht mehr tragen… Zum Glück ist er bei mir.
Die Fahrt ist ein Höllentrip, soviel ist klar. Ich kann mich nicht mehr halten, Rebbe hält mich. Sie hält mir eine Tüte unters Kinn.

Von der Fahrt kriege ich also nicht mehr viel mit, und auch nicht davon, wie ich ins Haus komme. Schließe ich auf? Findet jemand meinen Schlüssel in der linken Hosentasche?
Ich weiß es nicht.
Die drei begleiten mich bis ins Zimmer, setzen mich glaube ich sogar aufs Bett. Ich kann mich nur noch bedanken, denn ich weiß, dass ich es ohne sie nie geschafft hätte. Ich wäre wohl auf dem LKW vergammelt.
Und hätte keine Chance, morgen um acht irgendwie zur Metro in das ultimative Einkaufserlebnis kommen zu können. Viel denken kann ich jetzt allerdings nicht mehr, irgendwie entledige ich mich auf dem Bett sitzend meiner Kleider und ziehe den Pyjama an. Die Klamotten verteile ich irgendwo auf dem Boden und auf der Couch, dann sinke ich ins Bett. Der Wecker ist gestellt…

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BeitragVerfasst: So 30 Apr, 2006 22:03  Titel:  Teil 13 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Um sieben Uhr in der Frühe springt das Radio an. Ich denke, mein Schädel platzt. Ich denke, ich erwache aus dem Koma. Ich will weiterschlafen, aber ich weiß genau, dass ich zur Metro muss. Um acht.
Eine Halbe Stunde brauche ich, um aufzustehen. Der Restalkohol macht mir brutalst zu schaffen. Ich sehe meine Klamotten verstreut, bemerke, dass auf T-Shirt und Pulli Erbrochenes klebt. Mist. Aber es war doch irgendwie klar. Auch auf der Jacke ist was.
Ich werfe das Zeug in die Wäsche, nachdem ich das Gröbste notdürftig mit dem Lappen abzuwischen versucht habe.
Die Jacke will ich doch nachher anziehen. Also wische ich sie gründlicher ab, aber nur außen.

Dann muss ich mich erstmal frisch machen. Gesicht waschen, Zähne putzen.
Ich habe einen fürchterlichen Geschmack im Mund. Die Magensäure, Pepsin, lässt grüßen. Sie konnte sich dort die ganze Nacht über breit machen.
Ich versuche den Geschmack mit Wasser wegzubekommen. Es klappt nicht ganz. Mein Magen fühlt sich so leer an und doch bereit, alles wieder auszuwerfen, was jetzt reinkommt. Also ist Vorsicht geboten.
Und mein Schädel brummt, ich kann nicht sagen wie. Ich kann nicht sagen, wie ***** ich mich fühle, und ebenso wenig, welche Faktoren dazu genau beitragen und in welchem Maße sie das tun.
Ich ziehe frische Sachen aus dem Schrank an und gehe hoch, wohl so gegen Viertel vor acht.

Meine Mum ist schon wach, hat sich einen Tee gekocht und bietet mir Schokoladenbrot an. Mich widert es zwar momentan an, ich hab eigentlich gar keine Lust, etwas zu essen - aus Angst vor der Reaktion meines Magens - aber zeitgleich weiß ich doch, dass ich etwas essen muss, sonst breche ich noch zusammen. Ich bin so kraftlos, so leer.
Ein Bissen vom Schokoladenbrot macht mir klar, dass weiterer Konsum desselben zur Tortur würde. Also trockenes Brot.
Ich nehme einen Schluck von Mamas Tee, grüner Tee. Sie bietet mir an, eine Aspirin einzuwerfen. Von mir aus, wenn dann das Kopfweh nachlässt…

In der Küche finde ich, was ich suche, das einzige, was ich essen will: Brot. Zwar auch nur ein paar Bissen, runtergespült mit viel Tee, aber es geht. Ich überlege kurz, ob ich Milch trinken will, was aber meiner Meinung nach keine sonderlich gute Idee ist. Auch meine Mutter rät mir davon ab.

Wenig später fahren wir los, ich sage meiner Mutter, dass ich zügig wieder ins Bett will, ein Umstand, den sie verstehen sollte, so wie ich aussehe, wie ich rieche. „Wie ein Penner“, sagt sie. Ich fühle mich verarscht. Ich bin sauer, aggressiv. Ich will ins Bett, nicht zur Metro. Ich weiß, dass Einkaufen mit Frauen allgemein, und mit meiner Mutter um Besonderen, ein Horror ist, schon wenn man nicht verkatert ist. Wie viel schlimmer muss es heute werden!

Wir wollen nur zwei Anzüge und noch ein paar Kleinigkeiten. Aber mehr nicht. Na prost.
Das wird doch sicher mehr. Ich ahne übles, das muss ich verhindern.
Ich will um jeden Preis wieder ins Bett, sehr bald. Aber nach der Metro müssen wir noch zum Gärtner Busch und zum Hieber, Brötchen kaufen.
Ja klasse! Dann sollten wir uns in der Metro umso mehr beeilen.

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BeitragVerfasst: Mo 01 Mai, 2006 00:23  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Zitat:
Wenig später fahren wir los, ich sage meiner Mutter, dass ich zügig wieder ins Bett will, ein Umstand, den sie verstehen sollte, so wie ich aussehe, wie ich rieche. „Wie ein Penner“, sagt sie. Ich fühle mich verarscht. Ich bin sauer, aggressiv. Ich will ins Bett, nicht zur Metro. Ich weiß, dass Einkaufen mit Frauen allgemein, und mit meiner Mutter um Besonderen, ein Horror ist, schon wenn man nicht verkatert ist. Wie viel schlimmer muss es heute werden!

Hehe, ja, das ist alles andere als angenehm (bin selber eine eher einkaufsunwillige Frau). Und noch dazu mit dem Schädel... Wink

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BeitragVerfasst: Mo 01 Mai, 2006 00:42  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Oh es gibt nichts Schlimmeres als mit Mutti Klamotten einkaufen zu gehen. Da kann man nicht einfach mal nur in den Spiegel schauen und sagen: Jepp, das sitzt, das schaut gut aus und ist auch bezahlbar.

Da wird am Gürtel gezogen, die Bundweite überprüft und und und.
Was bin ich froh, dass ich meine Klamotten nicht mehr mit meiner Mutter kaufen muss. Wink Eine wirkliche Weiterentwicklung.

Ich liebe einkaufen, solange es nicht Klamotten sind. Aber ich glaube, was Klamotten angeht, sind da alle Männer gleich.

Revenge hat folgendes geschrieben:

Hehe, ja, das ist alles andere als angenehm (bin selber eine eher einkaufsunwillige Frau). Und noch dazu mit dem Schädel... Wink

Haben wir hier im Forum nicht schon an diversen Stellen feststellen können, dass du eigentlich gar nicht zur Gattung FRAU zu zählen bist, weil du einfach zu viele Unterschiede zu typischen Vertreterinnen dieser Art aufweist?

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Yesterday upon the stair
I met a man who wasn't there
He wasn't there again today
I wish that man would go away
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"Bildung bedeutet nicht einen Eimer zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen."

Fische Geschlecht:Männlich Affe VerstecktPersönliche Galerie von ErzEngelBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenICQ-Nummer
LaBärd IV.
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BeitragVerfasst: Di 02 Mai, 2006 18:19  Titel:  Teil 14 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Kurz nach dem Einsteigen schnüffle ich an der Jacke herum: sie riecht nach Erbrochenem. *****e! Mit Schrecken stelle ich fest, dass an der Innenseite noch etwas hängt.
Meiner Mum hab ich davon noch nichts erzählt, und im Moment kann ich prima darauf verzichten, dass sie es erfährt. Aber sie schnüffelt auch schon. Ich glaube, dass sie es einfach riechen muss.

In der 30-Zone im Korntaler Industriegebiet fährt eine lahme Gurke vor uns, die auch nach dem Ortsschild von Weilimdorf nicht kapiert, dass man jetzt 50 fahren darf. Wir schimpfen beide. Natürlich will auch dieser Depp zum Metro.
Meine Mum meint, es sei eine Frau und sie habe wohl gerade ihren Führerschein im Lotto gewonnen. Wir fahren garantiert nicht in die Parkreihe, wo sie hinfahren wird. Nein, machen wir nicht.

Die Jacke reiße ich mir sofort vom Leib, der Geruch ist ja widerlich! Meine Mutter scheint sich etwas über diese Aktion zu wundern. Mir egal.
Ich soll einen Wagen besorgen, einen mit Ständer, damit man die Anzüge daran hängen kann. Mach ich. Rein in den Metro, und wehe, die Frau, die die Ausweise kontrolliert, macht mich blöd an. Ich hab so nen Hals.
Ich weiß, wie ich aussehe. Und angeblich rieche. Niemand sagt was, aber meine schlimmste Befürchtung tritt natürlich sofort ein: meine Mum sieht Motorradklamotten, die so gar nicht auf unserem Weg liegen, schließlich wollen wir ins Obergeschoss, und will gleich hinstiefeln. Ich reagiere wohl etwas harsch und bestehe darauf, dass wir weitergehen.

Dankenswerterweise lenkt sie ein.
Kurz vor der Auffahrt zum zweiten Stock startet sie den zweiten Versuch, sie will ihre Haarkur suchen.
Na großartig! Und ich darf hier warten. Ich warte eine Weile, während sich meine Aggressivität noch aggraviert. Ich will ins Bett, verdammt! Und meine Mum scheint das gar nicht zu verstehen.
Ich gehe also zu ihr hin und frage sie, ob sie es gefunden hat. Nein, es scheint aus zu sein.

Ich gucke unterdessen mal nach den Haargels und stelle mit Erschrecken fest, dass hier alles um die fünf Ötten kostet. Kann ja nicht sein, oder? Ich zahle im Edeka normalerweise 1,79 für das, was hier knappe vier Euro kostet. Oder bin ich nicht ganz dicht? Blöde Frage.
Meine Mum kommt zu dem Schluss, dass wir wohl weitergehen sollten, und endlich gehen wir in die zweite Etage.

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Schütze Geschlecht:Männlich Tiger OfflinePersönliche Galerie von LaBärd IV.Benutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenICQ-Nummer
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BeitragVerfasst: Sa 06 Mai, 2006 19:09  Titel:  Teil 15 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Jede Menge Anzüge, zum Glück sind wir so früh da, meint meine Mutter, sonst hätten wir nicht mehr so eine riesige Auswahl.
Sicher, aber dafür ne bessere Stimmung. Ich zumindest.
Zunächst finden wir gar nichts in meiner Größe, und ich muss zugeben, dass ich nicht sonderlich große Lust habe, jeden einzelnen Anzug nach seinem Schildchen zu durchsuchen, um festzustellen, dass es ein 54er ist oder ein 70er.
Nein, Danke.
Zum Glück gibt es Mütter. Sie findet schon bald verschiedene Anzüge in Größe 102. Alternativ könnten wir noch 98 probieren, aber der 98er, der zuhause im Schrank hängt, ist mir an sich zu klein. Also rein in die 102er.
Wo sind denn nun die Kabinen? Ich soll die Teile tatsächlich komplett mit Hose anprobieren! Na toll, das wird sicher lustig.
Nicht dass ich mich nicht auf einem Bein halten könnte, aber ich hab einfach keine Lust. Wie schon mehrfach erwähnt, will ich einfach wieder ins Bett.
Das Kopfweh lässt zwar langsam nach, aber der Kater, der Kater…

Da muss ich jetzt durch, wir beide, meine Mum wie auch ich, wussten ganz genau, dass es heute Morgen so ablaufen würde. Sie wusste, in welchem Zustand ich sie begleiten würde.
Ich probiere den ersten Anzug. Toll, der Bund ist etwas weit, ich sage aber nichts, weil ich hier weg will.
Ich probiere einen schwarzen und einen hellen. Beide passen an sich, beim zweiten gebe ich allerdings zu, dass der Bund zu weit ist. Außerdem will ich gar keinen hellen.
Sie bringt ohnehin einen dritten, einen blauen mit weißen Längsstreifen.
Ja sauber, noch einen mehr.
Wir bemerken, dass die Ärmel nicht sonderlich lang sind, aber länger immerhin als bei meinem alten. Ich hab eben Affenarme, wie meine Mutter mir immer wieder vorhält.

Und nochmals darf ich mich umziehen. Dieses Mal soll ich die Hose eines 98er Anzuges zu einem 102-er Jackett anziehen.
Toll, jetzt hängen also vier Anzüge in meiner Kabine, draußen steht, dass man maximal zwei Kleidungsstücke zur Anprobe mit hinein nehmen darf. Streng genommen besteht ja ein Anzug schon aus zwei Kleidungsstücken: Hose und Jackett. Egal, juckt eh niemanden hier.
Die 98er Hose ist besser, und das Beste: diese Kombination darf ich jetzt für den anderen Anzug auch noch anprobieren.
Na klasse! Ist doch klar, dass die auch bei diesem Anzug besser ist, oder was.
Meine Güte! Ich will doch nur heim, direkt wieder ab ins Bett, ohne Frühstück!
- Obwohl, so langsam wird mir klar, dass ich wohl noch einmal etwas essen muss, bevor ich wieder pennen geh.
Aber das alles sind im Moment noch Visionen, während ich mich hier mit den Anzügen herumschlage.

Dann kommt meine Mum wieder, will die falschen, also die 98-er Jacketts mit den 102-er Hosen, wieder zurücktragen. Dass sie die bloß nicht verwechselt mit den richtigen!
Sie schafft es tatsächlich, und ich bezwinge meine Wut einmal mehr. Es muss halt sein.
Jetzt haben wir also die beiden Wunschanzüge.
Einen vierten anzuprobieren erspare ich mir, darauf kann ich echt verzichten. Die beiden sind doch okay, ich will keinen hellen.
Also könnten wir jetzt theoretisch gehen.
Theoretisch.

Aber praktisch eben nicht, nicht, wenn eine Mutter mehrere Regale mit Krawatten sieht und kurz darauf vorschlägt, dass wir da noch eine schicke raussuchen.
Oder zwei. Denke ich bei mir. Es wird wieder ausarten, ich spüre es deutlich. Der Aggressionspegel steigt.

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BeitragVerfasst: Sa 06 Mai, 2006 20:47  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Hehe, Anzüge sind doch schick! Wink Wie sehen die Krawatten aus?

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BeitragVerfasst: So 07 Mai, 2006 11:47  Titel:  Teil 16 Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Die friedlichste Lösung ist meiner Ansicht nach, sich jetzt schnell für eine Krawatte zu entscheiden, um dann möglichst zügig die Flatter machen zu können.
Mehr als Witz nehme ich zunächst eine lilafarbene heraus und zeige sie meiner Mum, die noch ein paar Meter entfernt den Wagen parkt. Die nehmen wir natürlich nicht.
Glücklicherweise erblicke ich ziemlich schnell eine blaue mit diagonalen Streifen. Die Farben sagen mir voll zu - die Farbtöne, besser gesagt.
Also wäre das erledigt. Denke ich.
Dann sehe ich eine grüne.
Ja, eine grüne wäre doch eigentlich auch nicht schlecht. Wie komme ich bloß auf die Idee, eine zweite Krawatte rauszusuchen?
Diese „Idee“ entpuppt sich ganz schnell als riesiger Fehler, signalisiert sie doch meiner Mutter Kooperationsbereitschaft. Sie glaubt jetzt, dass ich ernsthaft Krawatten kaufen will! Dabei will ich doch nur heim! Wir haben doch, was wir wollten: zwei Anzüge.
Aber nee, wir brauchen noch mehr.

Eine Krawatte kommt auf jeden Fall mit, die hellblaue mit den Diagonalstreifen ist in Ordnung, aber die grüne hat Fehler, wie meine Mum feststellt. Ja, da hängt ein Faden raus und das ist gar nicht fein.
Also witscht sie flink zum nächsten Regal, wo Krawatten hängen. Das ist das fiese: Sie hängen in Nischen, sie hängen weit verstreut in der Gegend herum.
Die Krawatte ist dein Feind.

Trotzdem gehe ich mit, sehe mir einige Gelbe an, die Farben sind grell, aber in Ordnung. Tendenziell könnte ich hier gleich zehn Krawatten kaufen. Ich würde sie einfach alle mitnehmen, damit wir hier endlich weg kommen.
Um ehrlich zu sein, gefallen mir einige.
Aber das kann ich doch nicht zugeben, sonst kommen wir heute gar nicht mehr heim. Wie wäre es, wenn wir einfach mit der einen Krawatte zufrieden sind? Kostenpunkt 15 Euro.
Das langt doch wohl.

Nein, natürlich nicht. Da ist noch ein Wühltisch, in dem allerdings nicht gewühlt werden soll: die Krawatten sind in kleine Kästchen verpackt und erstrecken sich auf mindestens sechs mal zwei Meter Länge auf mehreren so genannten Wühltischen, eine neben der anderen.
Hilfe! Krawatten, wo man hinguckt. Das kann doch nicht wahr sein.
Ich ahne übelstes.
Zu Recht.

Mir scheint, dass meiner Mutter bei der ganzen Sache die Verpackungen am meisten gefallen: der Deckel ist aus demselben Stoff wie die Krawatte, sodass man das Kästchen gar nicht öffnen muss, um sich ein Bild ihres Aussehens zu verschaffen.
Das allerbeste ist, dass über dem Tisch ein Schild hängt, welches ein Angebot verkündet: zwei Stück für 12 Euro noch was.
Herrlich, meint meine Mum, nimmt eines der Kästchen und öffnet es, um festzustellen: „Da ist ja nur eine drin!“
Ja nee, oder? Man wird wohl auch kaum zwei gleichfarbige und gleich gemusterte Krawatten kaufen wollen!
Den Kommentar verkneife ich mir jedoch, sie bemerkt selbst, dass man offenbar zwei verschiedene Krawatten aussuchen darf.

Sie sucht eine Krawatte mit ähnlicher Färbung wie diejenige, die ich bereits rausgesucht habe, die zu 15 Euro, die ich total schick finde.
Mir fällt auf, dass alle diagonal gestreiften Krawatten, die ich bisher gesehen habe, von rechts oben nach links unten gestreift waren, alle in derselben Richtung. Wie spannend.

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