Die Story des Spiels: Zu Beginn wird der Präsident "gewählt", der den (unbekannten) Haushalt vom Geldstapel zieht, dann seine 6 Kabinettsmitglieder ernennt und ihnen einen Teil seines Etats abgibt. Natürlich sind einige Minister mit ihrem Einkommen nicht zufrieden, und so wird schön intrigiert und schließlich, ist ja logisch, die Junta geprobt und der Präsident gestürzt! Der darf alles Geld, was er vor seinem Sturz auf ein Schweizer Nummernkonto überweisen konnte, behalten. Dann wird ein neuer Präsident gewählt, und das Spielchen beginnt aufs Neue. Gewinner ist natürlich der, der am Ende des Spiels die meisten Moneten auf seinem Schweizer Bankkonto angehäuft hat, wie das in Militärdiktaturen nun mal so Tradition ist!
Das von schwarzem Humor nur so strotzende Brettspiel Junta ist seit über 20 Jahren ein Dauerbrenner, und wurde bei seiner Veröffentlichung in der New York Times und der Washington Post in den höchsten Tönen gelobt.
Die Grafik für die deutsche Ausgabe wurde bis auf die Kartenillustrationen neu gestaltet und stammt von Claus Stephan und Martin Hoffmann. Starfire - Do 31 Jan, 2008 13:35 Titel:
Hab noch die erste deutsche Ausgabe
Da sich regeltechnisch nichts verändert hat, habe ich auf den Kauf der Neuauflage verzichtet
Aber für jeden, der Spaß an solcher Art Spiel hat und es entweder damals versäumt hat oder noch zu jung oder auch vielleicht noch gar nicht vorhanden war , ist es DIE Gelegenheit
Das gilt übrigens auch für die Neuauflage von TALISMAN. Das Spiel war seinerzeit auch Kult. barty - Do 31 Jan, 2008 14:20 Titel:
Hi,
kannst Du das spiel ein bisschen vom Spielablauf beschreiben?
Wie viel Mitspieler sollte man haben?
Wie lange dauert ein spiel?
ds, barty GhostOfMars - Do 31 Jan, 2008 15:43 Titel:
Die bis zu 7 Spieler übernehmen jede Runde eine der folgenden Rollen:
General 1-3, Admiral der Marine, Kommandeur der Luftwaffe, Minister für innere Sicherheit und Präsident.
Der Präsident wird gewählt und bleibt dann so lange im Amt, bis er durch ein Attentat stirbt oder durch einen Putsch abgesetzt wird. Außerdem kontrolliert er die Palastwache (4 Einheiten), die den Palast besonders stark beschützen können.
Der Minister für innere Sicherheit kontrolliert die Polizei (4 Einheiten), die im Kampf ziemlich schwach ist, weil sie über 4 Gebiete verteilt ist. Allerdings kann er jede Runde ein Attentat verüben, weshalb der Präsident darauf angewiesen ist, dass er zuverlässig ist, wenn seine Amtszeit nicht sehr kurz sein soll.
Der Kommandeur der Luftwaffe kontrolliert die Flieger (3 Schuss) und die Fallschirmjäger (1 Einheit). Weil sein Falschirmjäger überall abgesetzt werden kann, kann er in der letzten Putschrunde noch die Mehrheit zu seinen Gunsten kippen.
Der Admiral der Marine hat ähnliche Fähigkeiten wie der Kommandeur. Er kontrolliert das Kanonenboot (6-7 Schuss) und eine Marineinfantrieinheit. Weil er diese am Rand einsetzen muss, ist er im Kampf etwas schwächer.
Die Generäle besitzen jeweils eine Brigade (ich glaub 6 Einheiten), die sie im Putsch dazu einsetzen Gebiete zu Gunsten des Präsidenten oder der Aufständigen zu besetzen.
Zum Spielablauf: Jeder Spieler übernimmt eine Familie. Einige Politik-Karten werden verteilt, diese können Stimmkarten (Stimmen in einer Abstimmung), Einflusskarten (Stimmen in jeder Abstimmung), Attentäter oder Karten zum Putschen sein. In der ersten Runde wird der Präsident gewählt, der dann bestimmen darf welche Rolle welcher Spieler übernimmt. Wenn weniger Spieler als 7 mitspielen, dürfen einzelne Spieler mehrere Rollen übernehmen. Dann zieht er Haushaltsgeld (8 Geldscheine) und verteilt diese an die Ressorts, das heißt an die anderen Mitspieler. Dann wird abgestimmt, wenn eine Mehrheit dafür ist, das Geld wie vorgeschlagen aufzuteilen, dann bleibt alles wie es ist. Falls eine Mehrheit den Haushalt ablehnt, kann der Minister für innere Sicherheit ihn mit Gewalt durchsetzen, was er in der Regel auch tun wird. Wenn auch er darauf verzichtet, dann bekommt alles Geld der Präsident. Wenn der Haushalt abgelehnt wird gibt es einen Putschvorwand und die Bank wird geschlossen.
Als nächstes müssen die Spieler bestimmen, wo sie sich diese Runde aufhalten wollen (5 Orte + Exil). Danach darf jeder Spieler, der es sich leisten kann und eine entsprechende Karte hat einem anderen Mitspieler einen Attentäter auf den Hals schicken (der Minister für innere Sicherheit hat immer einen Attentäter). Dazu muss man erraten, wo sich der Mitspieler befindet. Wenn man richtig rät ist der Spieler für diese Runde tot und es gibt einen Putschvorwand. Außerdem verliert er sein gesamtes Bargeld an den Mörder.
Dann kommt die Bankphase: Jeder Spieler darf von seinem Geld eine beliebige Menge in sein schweizer Bankkonto einzahlen, sofern er als Aufenthaltsort die Bank wählte. Am Ende des Spiels gewinnt der Spieler, der das meiste Geld auf dem Konto hat.
Wenn ein Spieler im Hauptquartier ist, kann dieser nach der Bankphase mit einem Putsch beginnen, indem er Einheiten beschießt (Kanonenboot, Flieger), bewegt (Brigaden, ...) oder neue ins Spiel bringt (Karten). Falls ein Putschvorwand vorliegt, darf jeder Spieler einen Putsch beginnen, auch wenn er nicht im Hauptquartier ist.
In der ersten Runde des Putsches dürfen sich nur Einheiten bewegen, die sich zu Rebellen erklären. Rebellisch ist jeder Spieler, der entweder in der ersten Runden Einheiten bewegt oder im weiteren Gefecht präsidententreue Einheiten beschießt.
In jeder Putschrunde (6 normale + eine Rebellenrunde) darf eine Gruppe von Einheiten pro Spieler bewegt werden. Wenn zwei Gruppen verschiedener Familien in dasselbe Feld ziehen, kann es zu einem Gefecht kommen.
Gefechte: Das Gefecht läuft in drei Kampfrunden ab. Wer danach mehr Einheiten verloren hat, muss sich zurückziehen, es sei denn der Gegner ist vernichtet. In der ersten Kampfrunde dürfen die Einheiten die zuerst im Gebiet waren Eröffnungsfeuer abgeben, d.h. alle Verluste müssen sofort entfernt werden, bevor zurückgeschossen wird. In der 2. und 3. Kampfrunde schießen beide Gruppen gleichzeitig. Beim Kampf wird für jede bewaffnete und für je zwei unbewaffnete Einheiten ein Würfel geworfen => jede 6 ist ein Treffer.
Den Putsch gewinnt die Fraktion, die am Ende des Putsches mehr der 5 strategischen Gebiete besetzt hält. Leere Gebiete zählen für den Präsidenten. Die Siegerfraktion exekutiert einen gegnerischen Mitspieler und wählt einen neuen Präsidenten, sofern die Rebellen siegten.
Dann geht die neue Runde los => Haushalt, Aufenthaltsort, Attentate, Bank, evt. Putsch bis das ganze Geld aufgebraucht ist. Dann werden die schweizer Bankkonten verglichen, wer am meisten eingezahlt hat, gewinnt das Spiel.
Wie viele Spieler? Am besten ist das Spiel zu siebt, weil dann jede Rolle von einem übernommen wird. Sinnvoll ist das Spiel erst ab 4 Spielern (jeder eine Doppelrolle außer dem Präsidenten).
Wie lange dauert ein Spiel? Ich würde 4 Stunden einplanen, man kann die Zeit aber verkürzen, indem man weniger Geld verwendet.
Abschließend noch meine eigene Meinung :
Junta ist in der richtigen Runde ein lustiges Spiel. Leider tritt imho bei vielen Gruppen Lagerbildung auf, insbesondere, wenn wenige Spieler spielen. Dann wechselt die Macht immer zwischen den beiden Lagern. Lustiger ist es aber, wenn sich ständig neue Bündnisse bilden. Häufig machen Präsidenten (insbesondere Anfänger) den Fehler, alle einflussstarken Spieler auf ihre Seite ziehen zu wollen. Darunter leidet das Spiel, weil die Opposition jede Runde putschen kann, wenn sie nichts zu verlieren hat.
Fazit: Wenn du Leute hast, die ein Spiel ernst nehmen (auf Sieg spielen) aber nicht zu ernst nehmen (nicht persönlich beleidigt sind, wenn sie im Spiel angegriffen werden), ist Junta ein Spiel das Spass macht. Ansonsten solltest du es wahrscheinlich erst mal Probespielen und schauen, ob es dir liegt. Stoertebeker - Do 31 Jan, 2008 22:30 Titel:
Starfire hat folgendes geschrieben:
Das gilt übrigens auch für die Neuauflage von TALISMAN. Das Spiel war seinerzeit auch Kult.
Echt? Das gibt´s endlich wieder? Das wurde aber auch Zeit! Unser Spiel ist leider in ähnlichem Qualitätszustand wie mein Hoax-Deck, da ist doch mal eine Neuinvestition angesagt. Gibt´s auch neue Char´s? Und was ist mit der Stadt und den Katakomben? Starfire - Fr 01 Feb, 2008 01:08 Titel:
Guckst Du hier ^^
http://www.blackindustries.com/?template=TM&content=talisman-history
Nein, neue Chars gibt es nicht und wie es mit Erweiterungen aussieht, weiß ich auch nicht. barty - Fr 01 Feb, 2008 11:52 Titel:
Hi,
vielen Dank Ghost, sehr gute Spielbeschreibung!!!!!!!!
Also hab ich zu wenige Mitspieler.... mal sehen ob ich die Pokerrunde begeistern kann.
cu
barty Nikioko - Do 11 Okt, 2012 16:14 Titel:
Habe Junta bei mir liegen und warte darauf, endlich mal 7 Spieler zusammenzubekommen, um es zu spielen.
, ist es DIE Gelegenheit 