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Allgemeiner Deckbau - Methodischer Deckbau

Jack - Sa 27 Okt, 2007 12:37
Titel: Methodischer Deckbau
Mich interessiert, wie ihr vorgeht, wenn ihr ein völlig neues Deck mit einem Volk baut. Ich kann das irgendwie nicht mit dem DeckDesigner am Computer, sondern brauche dazu die materiellen Karten in der Hand. Folgende Prozedur durchlaufe ich jedesmal, weil sie sich als relativ praktisch erwiesen hat:

1. Die Deckidee
Zuerst muss man sich natürlich darüber im Klaren sein, was man eigentlich vorhat. Wenn ich Lust verspüre, aus irgendeinem Volk ein Deck zu erstellen, dann versuche ich gleich auch eine ordentliche Strategie zu entwickeln und stelle mir z.B: folgende Fragen: Wie kann ich die Schwächen meines Volkes möglichst kompensieren? Auf welche Art werde ich den Gegner unter Druck setzten? Welche Bedeutung nehmen diesbezüglich hohe Werte und welche fiese Sonderfunktionen ein? Wie schnell soll mein Deck werden? Wie schützt es sich vor gegnerischen Eingriffen? Welche Kombi sind möglich? Gibt es Fremdkarten, die ich unbedingt brauche? Und selbstverständlich, welcher ist der ideale Inquisitor?

2. Die Selektion der Volkskarten
Als nächstes nehme ich mir alle Karten des eigenen Volkes zur Hand und sortiere sie in 3 Stapel:
a)Karten, die viel zu schlecht sind, um überhaupt in mein Deck zu kommen (z.B. die ganzen Hoax-Null-Monde-Charaktere)
b)Karten, welche ich zunächst rausnehme, da sie in meiner Deckstrategie nicht unbedingt wichig sind, über deren Einsatz ich am Ende aber wieder nachdenke werde.
c)Karten, die auf alle Fälle im Deck sein werden.
Dabei nimmt c) üblicherweise den größten Anteil ein.

3. Die Fremdkartenwahl
Jetzt suche ich mir alle möglichen Karten aus anderen Fraktionen, die mir irgendwie helfen könnten, meine Strategie zu erreichen und das Deck zu verstärken. Entweder ich überlege mir einfach, welche Karten gut sein könnten, oder ich schaue einzeln die anderen Völkern durch. Als Ergebnis habe ich eine ganze Menge Fremdkarten, deren Mondsumme fast immer das Limit übersteigt. Erneut muss ich also jene aussondern, die für mein Deck im Vergleich zu ihren Mondkosten nicht genug Effekt bringen, solange bis die Anzahl an Monden stimmt und ich zufrieden bin.

4. Die Feinarbeit
Ich zähle die Anzahl an Karten meines vorläufigen Decks (bestehend aus Stapel c und den ganzen Fremdkarten), welche nur selten der Vorgabe entspricht.
- Wenn es zu viele sind, was meistens der Fall ist, habe ich folgende Möglichkeiten ihre Anzahl zu reduzieren: Ich entferne zwei (oder mehr) Fremdkarten, um dafür eine mit mehr Monden reinzutun oder ich nehme Null-Mond- bzw. volkseigene Karten raus, die nicht unbedingt nötig ist.
- Besonders in Schlangenzunge-Decks sind es nach Phase 3 allerdings noch zu wenige Karten. Das ist aber ein geringes Problem, da es ja eine Vielzahl kostenloser, guter Karten zum Auffüllen gibt: Karten aus Stapel b, Auserwähte, Mutanten, Hyla, Das habe ich Erwartet! und eine paar unter Umständen ganz nützliche Null-Mond-Charaktere (z.B. die Hüterinnen, die 3/2 und 2/3 Flit).

5. Die entscheidenden Kontrollen
Wichtig in allen Phasen und das meiner Meinung nach eigentlich Schwierige am Deckbau ist, ständig alle Karten, die ins Deck sollen oder schon drin sind, auf ihre Funktion und ihr Zusammenspiel mit den restlichen Karten zu prüfen. Jede Karte bietet viele Vor- und Nachteile, und nur, wenn sich die Karten des Decks untereinander möglichst ideal ergänzen, kann es richtig gut sein.
Auch die regelkomforme Kartenzusammenstellung, welche aus Phase 4 hervorgeht, betrachte ich weiterhin als reinen Deckentwurf, welcher erneut hinterfragt und gegebenfalls verändert werden muss. Kann die Deckstrategie durchgesetzt werden? Ist das Deck schnell genug? Wie ist die Balance zwischen den Elementen? Sind von einer Kartenart zu viele oder zu wenig Karten vorhanden? Gegen welche gegnerischen Karten ist das Deck anfällig und wie schützt es sich? Kann es auch bei hohen Werten mithalten? Wie gut ist die Deckkontrolle? usw.

Wenn ich irgendwann zufrieden bin, ist meine erste Deckversion fertig und geht in die Testphase über, in der ich versuche, oft mit ihm zu spielen und somit Erfahrung zu sammeln. Erst in der Praxis fallen Schwächen und Stärken wirklich auf und es zeigt sich, ob die gedachte Strategie funktioniert. Beim Verbessern des Decks nach mehreren Testspielen gehe ich prinzipiell genauso vor wie in Phase 5, nur das ich mich eben besonders auf meine neuen praktischen Erkenntnisse konzentriere.


Zum Schluss noch ein Bild davon, wie der Deckbau-Bereich mit fertigem Deck aussieht:

Mobbi - Sa 27 Okt, 2007 12:59
Titel:
Keine der Auswahlmöglichkeiten trifft bei mir zu. Ich baue meine Decks aus dem Kopf und benutze höchstens Stift und Papier, um ein fertiges Deck aufzuschreiben.
Früher habe ich aber am Liebsten mit den realen Karten meine Decks gebaut.
Jack - Sa 27 Okt, 2007 14:11
Titel:
Respekt, Mobbi!
Wenn ich ohne Karten ein Deck bauen müsste, dann würde mir irgendwie die Übersicht fehlen, die ich mit Karten habe. Und ganz sicher vergäße ich immer irgendeine gute Karte aus dem eigenen Volk mit reinzunehmen.
Ich überlege mir nur die Deckidee und spezielle einzelene Karten schon vorher im Kopf.

Werde deine Antwort hinzufügen.
Edit: Ich merke gerade, dass das nur gehen würde, wenn noch niemand abgestimmt hätte. Zum Glück werden es (hoffentlich) nur wenige so wie Mobbi machen, sonst wäre die Umfrage sinnlos.
Ryuk - Sa 27 Okt, 2007 16:00
Titel:
Ich machs wie du Jack. Allerdings nehm ich manchmal auch die Karten, die insgesamt zu einem Konzept passen und überlege welches Volk die Strategie am bestenergänzt.

Mobbi jetzt weiß ich warum du die Aqua-Terz mit ins deck genomme hast. Mr. Green
Ladoik - Sa 27 Okt, 2007 18:45
Titel:
Sprich Deckidee und Grobbau passieren im Kopf.
Wobei ich mir erstmal nur Gedanken über die Fremdkarten mache.
Dann überlege ich welche Volkseigenen Karten auf jeden Fall drin sein sollten.
Danach gehe ich hin und stell mir die Karten im Deckdesigner zusammen.
Da zeigt sich dann wie exakt es jtzt mit Monden und Kartenanzahl so aussieht... haut meistens aber schon ganz gut hin.
Die Feinarbeit passiert dann eben im Deckdesigner.

Die genaue Kontrolle spare ich mir und ersetze es lieber durch SPielen. Da zeigt sich dann eh am besten was funktioniert und was nicht. Dabei habe ich auch schon so manchesmal Überraschungen erlebt. SOwohl positiv wie negativ. Meist haut das inzwischen aber auch ganz gut hin und es sind, in der Regel, nur kleinere Verbesserungen nötig.
mensaman - So 28 Okt, 2007 11:26
Titel:
Die Deckidee entsteht im Kopf. Ebenda werden auch die Monde und die Karten gezählt. Dies geschieht meist bei meinem täglichen zehnminütigen Umsteigeaufenthalt in Duisburg. Bis Mühlheim hab ich das Deck dann aufgeschrieben, bis Essen jedoch spätestens Wattenscheid ist das Deck vorest fertig. Es folgt eine nie endende Testphase, in der das Feintunig erfolgt.
Revenge - So 28 Okt, 2007 19:35
Titel:
Ich bau mir meine Decks meistens am Computer mit diesem einen Tool da...
Ruwenzori - Mo 29 Okt, 2007 15:10
Titel:
Ich mache es wie Jack, nur wohl nicht ganz so akribisch (etwa sehe ich nicht jede andere Karte anderer Völker an, ob sie evtl. passen könnte). Dafür versuche ich etwas mehr, um Kombis herum ein Deck zu bauen. Aber schon mit den echten Karten, am Computer teste ich nur noch F/E Balance und Mondzahl und drucke die fertige Liste dann aus.

@mensa: Und was tun jetzt die armen Schweine, die nicht in DU umsteigen tun? Whistle
Primus Magicus - Di 30 Okt, 2007 08:50
Titel:
Ich fang meistens an mit ein Idee im Kopf. Wann ich die Zeit habe brauche ich die Karten selbst zum basteln (finde ich mehr spass denn mit der Computer) und danach finetunen mit Carttable. Aber meistens habe ich diese Zeit nicht und fange ich gleich an mit Carttable zu basteln. Einige mahlen brauche ich auch noch ein selbst gemachte blue moon kartenliste.
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